Gesammelte Abenteuer des Narrbert van Kaspern

Die Geschichte der Päpste

Horst hatte ins Auge gefasst, Vorträge an der Volkshochschule zu halten. Schon Wochen und Monate sass er an den Ausarbeitungen der Idee eines Entwurfs für sein erstes Thema.

"Ich werde nicht fertig! Ich werde nicht fertig!" klagte er.
"Worum soll es denn gehen?" fragte Klaus-Jürgen.

"Um die Geschichte der Päpste. Ich will besonders alle Punkte herausarbeiten, in denen sie sich geirrt haben."
"Starkes Thema!" bemerkte Heinz.

"Ja, schon." freute sich Horst.
"Nur ich habe jetzt schon fast vierhundert Seiten und bin noch nicht einmal mit der Einleitung fertig!"

"Arbeite doch die Punkte heraus, in denen sie sich nicht geirrt haben!" schlug Narrbert vor.

"Das hast du mit wenigen Sätzen abgehandelt und dann brauchst du nur noch ein bisschen zu erzählen, wie sie gelebt haben und wie sie gestorben sind."

Bedeutende Höschen

"Bei einer Auktion in Barcelona fand das Höschen Madonna's, das sie bei einem bedeutenden früheren Film trug, beim Einstiegspreis von 2000 Euro keinen Bieter", berichtete Horst.
"Manno manno Mann!" fügte er noch hinzu.

"Ich würde gern das Höschen Helmut Kohls, das er bei seiner bedeutenden ersten Kanzlerwahl trug, dort versteigern..." sinnierte Narrbert.

"Vielleicht hätte ich mehr Glück!?!"

2 0 8 4 - MÖZ

Narrbert hatte erneut eine Zeitreise absolviert.
Sein Temporameter zeigte 2084 – MÖZ (Mögliche Zukunft).

"Erzähl schon, wohin hat’s dich diesmal verschlagen?" wollte Frau Müller-Bleibtreu wissen.
"Washington. Ich kam gerade rechtzeitig zu den Geburtstagsfeierlichkeiten für den Weltpräsidenten. Dank der neuen Gen-genialen Errungenschaften beging Bill – genannt Buffalo – Bush seinen Hundertvierundfünfzigsten."
"Und was gab es sonst noch?" Huber schaltete sich ins Gespräch.
"Es gab keinen Terrorismus mehr."
"Na, das ist doch was!" Huber freute sich. "Und wie hat man das geschafft?"
"Durch die Schaffung einer gigantischen Zahl neuer Arbeitsplätze."

Narrbert schien sich nicht zu freuen.
"Alle Telefongespräche global werden jetzt in Washington mit angehört – von den sogenannten Guten Zuhörern."

Erste Zeitreise

Narrbert war von seiner ersten Zeitreise zurück - fünfzig Jahre in die Zukunft. Darüber, wie er es angestellt hatte, hüllte er sich in Schweigen.
Doch bereits nach einer viertel Stunde manifestierte er sich wieder in unserer Temporal-Ebene.
Hatte ihn etwas verstört?

"Du hast es aber nicht lange ausgehalten", meinte Frau Müller-Bleibtreu voller Neugier.
"Gefällt dir denn unsere Zukunft nicht?"
"Ich wollte, Sie fragten mich nicht", murmelte Narrbert.

"Ich kam also in unserer Hauptstadt an, am Stadtrand - und nahm eine dieser Gleitbahnen ins Zentrum. Neben mir sass ein junger Mann..."
"Ja, weiter, weiter!" Die alte Dame bohrte.
"Er stand plötzlich auf. WAS MACHT MICH STARK? - MEIER QUARK!! WAS MACHT MICH STARK? - MEIER QUARK!! !! !! Er rief es wieder und wieder. Hatte ihn etwas verstört?"
Narrbert wirkte verstört.
"Ich wollte sanft auf ihn einreden. Ihn beruhigen. Aber er war ganz guter Dinge. Es war sein erster Arbeitstag, in einem deutschlandweit neugeschaffenen Job;

er meinte, aus Amerika übernommen. Sie nennen es:
WERBE-RUFER."

Ich hab so getan ..

"Ich erlebe dich oft fröhlich, seit längerem schon", wandte sich ein Bekannter an Narrbert.
"Wie machst du das bloss?"

"Ich hatte das Leid leid", meinte Narrbert.
"Da beschloss ich einfach, mehr fröhlich zu sein!"

"Ja, aber wenn du's nicht warst?"

"Dann habe ich mich so verhalten, als wär ich's - ich hab so getan, als wäre ich heiter und unbeschwert ..

und ganz plötzlich, manchmal - ganz unversehens -
da war ich's!"

Der eigenen Emma

"Sich um den Gang der Welt nicht zu kümmern, nicht zu engagieren, wäre Gleichgültigkeit", meinte Frau Müller-Bleibtreu.
"Aber sich kümmern, sich engagieren - ist oft frustrierend.
Das ist ein ziemliches Dilemma."

"Ausser wir sind freier von Erwartungshaltungen",
wandte Narrbert ein.
"Wie das alte Sprichwort lehrt:
Tu dein Bestes - und überlass den Rest Gott."

"Wie es Alice Schwarzer macht" -
Schelmtrauds Augen lachten, "trotz Dilemma: seit 30 Jahren Emma.
Ich nenn's nicht perfekt - aber sie folgt ihrer Spur."

Sie schaute heiter ernst.
"Die Welt kommt in Ordnung, wenn wir alle uns'rer Spur folgen:
jeder der eigenen Emma!"

>nicht so leicht vertrauen<

"Du bist so offenherzig, Narrbert", wunderte sich Reinhold.
"Ich bin mehr der misstrauische Typ. Einem Andern vertraue ich nicht so leicht."

"Ich vertraue auf mich, mein Gespür für den Andern",
erwiderte Narrbert.
"Den misstrauischen Typ hab ich auch in mir -

"dem allerdings traue ich nicht so leicht."

Mittel gegen Daseinsfrust

"Das Leben ist oft frustrierend, aber du scheinst dich nicht unterkriegen zu lassen", Reinhold verwunderte sich.
"Es scheint immer etwas zu geben, worauf du Lust hast!"

"Mein Mittel gegen Daseinsfrust:", antwortete Narrbert spontan -
- "viel Spass und Unternehmungslust!"

Er kam ins Nachdenken.
"Ich habe es aber noch nie auf Rezept bekommen. Und die Kaufhäuser führen es auch nicht - obwohl sie ja immer so tun als ob!"

Er kam in Heiterkeit.
"Ich mixe es mir selbst zusammen - manchmal mit Zutaten - auf die unsere Mütter nie kommen würden."

Zu abschreckend

Frau Müller-Bleibtreu blickte über den Zeitungsrand.
"Zehn Euro Eintritt an der Arztpraxistür, das Krankengeld müssen Arbeitnehmer alleine zahlen, ebenso den Zahnersatz...
Quo Vadis, Deutschland?"

"Soetwas hatte ich mir auch schonmal ausgedacht",
berichtete Narrbert.
"Ich wollte einen abschreckenden Zukunftsroman schreiben."

"Das hast du nie erwähnt", interessierte sich Frau Müller-Bleibtreu.
"Und - hast du's?"

"Nein" bedauerte Narrbert.
"Ich dachte mir, es wäre zu abschreckend."

Fragt sich nur ...

Herr Hindemit wurde nochimmer von den 'Knechten HERRGott's' bedrängt, die ihn in ihre Kreise zurückholen wollten.
"Ihr Führer Jesus Neugebauer" berichtete er, "sagt, er wäre der Wiedergekommene!"

"Vielleicht ist er wiedergekommen...", sinnierte Narrbert.
"Viele glauben, alle kommen wieder."

"Fragt sich nur, wer da wiederkam."

Narrberts Welt ----- oder ----- Die Rückkehr des Narren

Episoden aus dem Leben des Narrbert van Kaspern

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