Gesammelte Abenteuer des Narrbert van Kaspern
An manchen Tagen trug Narrbert einen kleinen Buddha um den Hals.
"Du verehrst also den Buddha?" fragte Egon.
"Schon", Narrbert's Augen funkelten. "Aber der Anhänger erinnert mich eher daran, dass auch in mir ein Buddha schlummert."
"In dir?" entgegnete Egon. "Trägst du da nicht ein bisschen dick auf?"
"In jedem von uns schlummert ein Buddha." bekräftigte Narrbert.
"In dir ebenfalls!"
"In mir also auch?" rief Egon. "Aber wenn er da so schlummert, auf seinem Sofa, wie krieg ich ihn dann wach?"
"Leg doch den Egon ab und zu mal auf dem Sofa ab!"
Gab Narrbert zur Antwort.
Henri Hermes - 29. Nov, 12:44
"Und als Gastredner unseres Kongresses >Globale Perspektiven< begrüssen wir Narrbert van Kaspern" - wurde Besagter vorgestellt.
"Mit seinem Vortrag >Die politischen Systeme<."
"Obacht" rief der, mit seinem Mikrofon hantierend.
"Ich bin nämlich gleich fertig. -
"Am bisher erfolgreichsten ist der >Kapitulismus< - vor der Geldgier der Raffsüchtigen und Superreichen mussten wir bisher kapitulieren.
Und dann gab es Fehlversuche eines >Kommanixmus< -
woll'n wir was Menschlicheres, komma zu nix - auf diese Weise!"
Henri Hermes - 29. Nov, 12:22
Schelmtraud war bei Frau Schniepe zu Kaffee und Kuchen eingeladen.
Sie und Horst warteten schon.
"Entschuldigt meine Verspätung", meinte sie
"ich war noch im Internet.
Ich habe eine E-Card bekommen!"
Frau Schniepe schaute entrüstet.
"Also einmal, da habe ich ja auch so einen gesehen. Plötzlich stand er hinter einem Busch."
Ihr Gesicht verzog sich.
"Aber dass sie jetzt auch schon ieeh-Cards schreiben!?"
Henri Hermes - 29. Nov, 12:06
Schelmtraud trug einen Pferdeschwanz.
"Weshalb trägst du einen Pferdeschwanz?"
wollte Heinz wissen.
"Ich mag ihn einfach." gab sie zur Antwort.
"Auch wenn er nicht sehr modern ist." -
Sie lächelte. "Ich möchte mein Schwänzlein nicht missen."
Das Lächeln hielt an.
"Vielleicht hängt es mit einer Prägung durch meinen ersten Mann zusammen. -
Auch er sagte das ständig."
Henri Hermes - 28. Nov, 14:44
Narrberts Cousine Schelmtraud war zu Besuch.
Er stellte sie im Bürger-Cafe seinen Freunden vor.
Sie erzählte von sich - sie fotografierte und reiste viel in der Welt herum;
fast überall war sie schon gewesen.
"Nur in Amerika war ich noch nicht", lächelte sie.
"Auch ich nicht." meinte Horst.
Er überlegte kurz.
"Da scheint mir, wir haben Gemeinsamkeiten."
Henri Hermes - 28. Nov, 14:19
"Warst du eigentlich schon mal in Amerika?" fragte Narrbert.
"Nein, war ich noch gar nicht." erwiderte Horst.
Narrbert überlegte kurz.
"Da könntest du eigentlich meine Cousine Schelmtraud kennen. -
die war auch noch nicht in Amerika."
Henri Hermes - 28. Nov, 14:14
Wie wundervoll, wie wundervoll!"
Horst's Blick glitt über die Konturen einiger sommerlich daherkommenden Frauen.
"Aber denk doch mal nach, da ist doch nichts weiter als Biologie" belehrte Narrbert ihn.
"Und was soll daran gar wundervoll sein?"
Horst's Blick wurde denkend und wissenschaftlich.
Inzwischen glitten Narrberts Blicke frauenwärts.
"Wie wundervoll, wie wundervoll", sinnierte er.
Henri Hermes - 28. Nov, 13:45
Narrbert sass mit einigen Kids, wie man sie heute nennt, nahe der Schule in einem Park auf Bänken.
"Letzte Nacht habe ich schlecht geträumt", erzählte er.
"Stellt euch vor: in meinem Traumgespinst arbeiteten ein Grossteil der Menschen selbst am Samstag - in unserer so weit entwickelten Gesellschaft des Dritten Jahrtausends - sogar bis abends hin!"
Er schüttelte den Kopf.
"Nach dem Aufwachen kniff ich mich, sagte mir Narrbert, lass dich nicht narren.
In Wirklichkeit leben wir in Demokratien – die Menschen können selbst bestimmen – sie würden doch so etwas nicht tun.
Da will man doch’s Wochenende für sich haben – um interessante, schöne Dinge zu tun!"
Sein Kopf schüttelte sich erneut.
"Es war bloss der Traum eines Narren!"
Jetzt schüttelten die Kids den Kopf.
"Aber Narrbert, du redest doch Unfug."
"Sollte ich nicht!?" fragte der.
"Wir haben doch den ersten April!"
Henri Hermes - 27. Nov, 17:23
"Hat die Menschheit für dich ein Ziel?"
- wurde Narrbert gefragt.
"Glasklar! Die Erleuchtung." entgegnete der.
"Bloss momentan scheint mir arg vieles noch etwas unterbelichtet."
Henri Hermes - 27. Nov, 16:02
Die Leute starrten auf Narrberts neues T-Shirt.
>SCHRÖDER, GOTTSCHALK, BMW< -
"Was hast du da für eine seltsame Aufschrift, Narrbert?"
"Das habe ich mir aufdrucken lassen!" freute der sich.
"Ja, aber SCHRÖDER, GOTTSCHALK, BMW – ist das nicht etwas seltsam?"
Narrbert wusste es besser.
"In keiner Weise, das ist so üblich", beharrte er. "Es ist hochnormal!"
"Ganz viele Leute haben ihrer Person fremden Schnickschnack auf ihren T-Shirts stehen – auch auf Sweatshirts und anderen Kleidungsstücken. –
- Und drum sag ich Schnickschnack – wenn schon – dann denn schon !"
Henri Hermes - 27. Nov, 15:47