Von Narren und armen Narren
Narrbert sass auf einer Bank in der Sonne.
Über sein Gesicht liefen Tränen.
"Du weinst, Narrbert?" fragte Reinhold.
"Ich weine, Reinhold." sagte Narrbert.
"Eine, die ich lieb gewonnen habe, ist fort. Fast gestern war sie noch da, heute ist sie fort. Schmerzen des Herzens.
So weine ich, manchmal, beim Aufwachen schon .. manchmal, vor dem Einschlafen."
"Aber sagst du nicht oft, es sei wichtig, loszulassen, anzunehmen was geschieht?" beharrte Reinhold.
"Nicht mit dem Leben zu kämpfen, mit dem Fluss mitzugehen?"
"Genau das sage ich", gab Narrbert zur Antwort,
"und genau das tue ich.
Und ein Narr bin ich auch.
Doch was für ein armer Narr wär ich, wollte ich nicht weinen!?"
Über sein Gesicht liefen Tränen.
"Du weinst, Narrbert?" fragte Reinhold.
"Ich weine, Reinhold." sagte Narrbert.
"Eine, die ich lieb gewonnen habe, ist fort. Fast gestern war sie noch da, heute ist sie fort. Schmerzen des Herzens.
So weine ich, manchmal, beim Aufwachen schon .. manchmal, vor dem Einschlafen."
"Aber sagst du nicht oft, es sei wichtig, loszulassen, anzunehmen was geschieht?" beharrte Reinhold.
"Nicht mit dem Leben zu kämpfen, mit dem Fluss mitzugehen?"
"Genau das sage ich", gab Narrbert zur Antwort,
"und genau das tue ich.
Und ein Narr bin ich auch.
Doch was für ein armer Narr wär ich, wollte ich nicht weinen!?"
Henri Hermes - 16. Jan, 16:47
Henri Hermes - 22. Jan, 19:21
Für mehr Tränen im Alltag
Von Zeit zu Zeit gebe ich die kulturell-kreative Info-Zeitschrift GUTES LEBEN heraus – in der letzten hatte ich einen kleinen Artikel, der hier zum Thema passt.
Für mehr Tränen im Alltag
Die Unterdrückung des Wein-Impulses ist Merkmal moderner Leistungsgesellschaften. Zu diesem Ergebnis kommt eine neuere Studie des Wiener Psychologie Professors Ulrich Kropiunigg, der sich als "Lakrimologe" – Wein-Forscher – versteht.
Doch die Unterdrückung des Weinens ist ziemlich ungesund. Von den Befragten hatten die Allermeisten arge Hemmungen, vor allem die Männer.
Der Hauptgrund ist die Schwierigkeit, mit der Kommunikation umzugehen. Tränen lügen zwar nicht – aber sie können zunächst verschiedene Reaktionen auslösen :
Ärger oder Wut – bei einem Mangel an Sympathie. Hilflosigkeit – wenn der/die andere ihm wohlwollend gegenübersteht.
Ulrich Kropiunigg plädiert für mehr Tränen im Alltag – nur das Warum müsse jeweils genau kommuniziert werden.
-> Es zeigt sich wohl überhaupt, dass leistungs-überbetonte Gesellschaften einen Mangel an offenem, am Herzen orientierten Austausch fördern.
Der "Wein-Forscher" selbst heiter : "Ich bin des Weinens mächtig."
Buchhinweis : "Indianer weinen nicht. Über die Unterdrückung der Tränen in unserer Kultur" (Kösel)
Für mehr Tränen im Alltag
Die Unterdrückung des Wein-Impulses ist Merkmal moderner Leistungsgesellschaften. Zu diesem Ergebnis kommt eine neuere Studie des Wiener Psychologie Professors Ulrich Kropiunigg, der sich als "Lakrimologe" – Wein-Forscher – versteht.
Doch die Unterdrückung des Weinens ist ziemlich ungesund. Von den Befragten hatten die Allermeisten arge Hemmungen, vor allem die Männer.
Der Hauptgrund ist die Schwierigkeit, mit der Kommunikation umzugehen. Tränen lügen zwar nicht – aber sie können zunächst verschiedene Reaktionen auslösen :
Ärger oder Wut – bei einem Mangel an Sympathie. Hilflosigkeit – wenn der/die andere ihm wohlwollend gegenübersteht.
Ulrich Kropiunigg plädiert für mehr Tränen im Alltag – nur das Warum müsse jeweils genau kommuniziert werden.
-> Es zeigt sich wohl überhaupt, dass leistungs-überbetonte Gesellschaften einen Mangel an offenem, am Herzen orientierten Austausch fördern.
Der "Wein-Forscher" selbst heiter : "Ich bin des Weinens mächtig."
Buchhinweis : "Indianer weinen nicht. Über die Unterdrückung der Tränen in unserer Kultur" (Kösel)
Henri Hermes - 26. Jan, 14:53
*danke*, Igelborste
ganz in diesem Sinne hier; und für mich auch eine Möglichkeit, ein bisschen mein Englisch aufzufrischen.
Es sind lustige, aber auch tiefsinnige Sätze – einen möcht ich gleich hier noch zitieren, weil besonders er ganz nach Narrberts Herzen ist :
"The great man is he who does not lose his childlike heart." – Mencius
- Ein grosser Mann – bzw. Mensch – ist der, der sein kindliches Herz nicht verliert. – JA!
ganz in diesem Sinne hier; und für mich auch eine Möglichkeit, ein bisschen mein Englisch aufzufrischen.
Es sind lustige, aber auch tiefsinnige Sätze – einen möcht ich gleich hier noch zitieren, weil besonders er ganz nach Narrberts Herzen ist :
"The great man is he who does not lose his childlike heart." – Mencius
- Ein grosser Mann – bzw. Mensch – ist der, der sein kindliches Herz nicht verliert. – JA!
Furchtbar ist so ein