Nasrudin's Beweis

Mulla Nasrudin streut sorgfältig Erbsen um sein ganzes Anwesen.

Ein Freund fragt ihn:"Was soll denn das, Mulla?"
"Ich schrecke die wilden Bestien ab!"

"Aber Mulla, es gibt doch in unserer Gegend gar keine wilden Bestien."
"Woran du sehen kannst, wie sicher mein Mittel wirkt."

Die Höhe - >Aus dem Leben von Hertha Schniepe<

Frau Schniepe hatte einen neuen Bekannten. Er hiess Bertfried. Samstag Nachmittag waren sie gemeinsam Baden gewesen.
An einem entlegenen See.

"Eff-ka-ka?" fragte Horst.

"Was du wieder denkst.
Muss es gleich wie die Bhagwanesen sein?"

Sie schüttelte den Kopf. "Obwohl, es war fast so.
Nur, sag es keinem weiter. Als wir da so lagen, in Badekleidung versteht sich... sein, du weisst schon, war plötzlich -
du weisst schon..."

"Ich weiss schon!" rief Horst.

"Gar nichts, weisst du.
Das ist jetzt die Höhe!" sagte ich zu Bertfried.
"Und dann?"

"War's aus mit der Höhe!"

Nasrudin und die Ärzte

Nasrudin fühlte sich nicht besonders wohl und rief nach einem Arzt.
"Ich verschreibe dir ein Abführmittel", sagte der Arzt nach zwei Minuten Diagnose.

"Ich hätte gerne eine zweite Diagnose, sagte Nasrudin.
"Wir müssen wohl operieren, trag es wie ein Mann, Nasrudin", sagte der zweite Arzt.

"Ruf noch einen Doktor", verlangte Nasrudin.
"Das einzige, was hier hilft, ist eine intensive Massage", meinte der dritte Arzt.

"Ah, jetzt sehe ich schon klarer", sagte Nasrudin.
"Ein Drittel einer Operation, ein Drittel einer Dosis Abführmittel und dazu ein Drittel einer guten Massage. Das wird mich sicherlich wieder auf die Beine bringen!"

Wenn das so ist

Im TV lief eine Talk-Runde.
Frau Schniepe kam mit Tee herein.

"Es wird die Meinung vertreten, es herrscht ein Heuschreckenkapitalismus". Horst setzte sie ins Bild.
"Das meine ich auch. Meinen Sie nicht auch?"

"Meinst du, ich meine, was ein ganz Linker meint!?"
Frau Schniepe guckte empört.

"Es ist die Meinung von Herrn Geisler, von der CDU",
stellte Horst richtig.

"Dann meine ich es auch." Frau Schniepe bezog Stellung.
"Linker wie ein CDU-Mann bin ich allemal. Auch Otto, mein verstorbener Mann, war das."

Sie besann sich kurz.
"Wenn das so ist, meine ich es sogar sehr!"

Als ich Deinen Namen sah

Ein Philosoph, der sich mit Nasrudin zu einem Disput verabredet hatte, kam zu dessen Haus, traf ihn aber nicht an.
Wütend nahm er ein Stück Kreide und schrieb auf Nasrudins Tür: "Dummkopf!"

Als der Mulla nach Hause kam und dies sah,
eilte er zum Hause des Philosophen.

"Ich hatte vergessen", sagte er, "daß du mich besuchen wolltest, entschuldige bitte, daß ich nicht zu Hause war. Selbstverständlich erinnerte ich mich sofort an unsere Verabredung, als ich sah, daß du deinen Namen an meine Haustür geschrieben hast."

Einen Dümmeren suchen! - >Aus dem Leben von Hertha Schniepe<

"Irgendwo in der Zeitung stand was
von John Wayne’s 100stem Geburtstag."
Frau Schniepe staunte nicht schlecht.

"Wenn die mir aber weismachen wollen,
dass der noch reitet wie früher –

dann müssen sie sich einen Dümmeren suchen!"

Allah und Nasrudin

Nasrudin hatte Geld gespart, um sich ein neues Hemd zu kaufen.
Voller Freude suchte er einen Schneider auf.

Der Schneider nahm Maß und sagte: "Komm in einer Woche wieder und - wenn Allah will - wird dein Hemd fertig sein." Der Mulla faßte sich eine Woche lang in Geduld und ging dann wieder in den Laden.

"Es hat eine Verzögerung gegeben.
Aber - wenn Allah will - wird dein Hemd morgen fertig sein."
Am nächsten Tag kam Nasrudin wieder. "Es tut mir leid", sagte der Schneider, "aber es ist noch nicht fertig. Frage morgen noch einmal nach, und - wenn Allah will wird es fertig sein."

Gereizt fragt Nasrudin: "Und wie lange wird es dauern, wenn du Allah aus dem Spiele läßt"

Fangarme und Saugrüssel

Narrbert wohnte vorübergehend bei Horst.
Sie schauten sich >AKTE X< an - >Die unheimlichen Fälle des FBI< - für beide die absolute Kult-Serie.
Frau Schniepe, Horst's Vermieterin, gesellte sich dazu.

"Worum geht's denn da?" wollte sie wissen.
"Um die Aufdeckung einer ausserirdischen Verschwörung."
Narrbert setzte sie ins Bild.
"Dieser dort ist Agent Mulder, ein Hauptdarsteller."

"Und was tut er gerade?" Frau Schniepe's Neugier war geweckt.
"Er wartet auf Scully, gerade." Jetzt schaltete sich Horst ein.
"Hach, das würd ich auch so gern - an seiner Stelle dort auf Scully warten!"

"Jetzt spuckst du noch grosse Töne",
Frau Schniepe schüttelte den Kopf. "Aber wenn die Fangarme und Saugrüssel von dem Skallie erstmal nach dir greifen - ich weiss doch, wie das ist - dann machst du dir in die Hose!"

Der Falke und Nasrudin

Eines Tages fand Nasrudin auf seiner Fensterbank
einen erschöpften Falken sitzen.
Er hatte noch nie so eine Art Vogel gesehen.

"Du armer Kerl", sagte er, "wie war es nur möglich,
daß du in einen solchen Zustand gekommen bist?"
Er kürzte dem Falken die Krallen, schnitt den Schnabel zurecht
und stutzte die Flügel.
Nun siehst du schon eher wie ein Vogel aus", sagte Nasrudin.

Der eigene Gerhard - >Aus dem Leben von Hertha Schniepe<

Gerhard rieb sich an Horsts Bein.
"Wie kamen Sie eigentlich dazu, ihren Kater Gerhard zu nennen?" wollte Elmer von Frau Schniepe wissen.

"Ach, als er Kanzler wurde, habe ich grosse Hoffnungen in ihn gesetzt. Mit seinen Reformen, die sogenannten, hat er's dann bei mir ver... - du weisst schon."
Sie füllte ihm Fresschen in den Napf.

"Ganz anders mein eigener Gerhard hier, mit dem hab ich nur Freude." Ihre Miene erhellte sich.
"Genau wie Gitte von nebenan mit ihrem Mops Helmut!"

Ein Mystiker und Nasrudin

Ein Mystiker hielt Nasrudin auf der Straße an und deutete auf den Himmel. Er meinte: "Es gibt nur eine Wahrheit, die alles umfaßt."

Nasrudin war in Begleitung eines Gelehrten, der versuchte,
den Sufismus rational zu begreifen.
Er dachte sich: "Diese unheimliche Gestalt ist verrückt. Ob Nasrudin wohl irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen gegen ihn ergreifen wird?"
Und wahrhaftig, der Mulla wühlte in seinem Tragesack und brachte ein aufgerolltes Seil zutage.

Der Gelehrte dachte: "Ausgezeichnet, nun können wir den Wahnsinnigen ergreifen und binden, falls er gewalttätig wird."
Die wahre Bedeutung von Nasrudins Geste war jedoch:
"Der gewöhnliche Mensch versucht jenen 'Himmel' mit Methoden zu erreichen, die genauso ungeeignet dazu sind wie dieses Seil."

Der "Verrückte" lachte und ging weiter.
"Gut gemacht", sagte der Gelehrte, "Sie haben uns vor ihm gerettet."

Kein Thema

Es war Weihnachten.
Frau Schniepe hatte Horst dazu überredet,
mit ihr Sissy anzuschauen.
Sissy und Franz küssten sich gerade zum ersten Mal.

"Genau so war es, als mein Mann, Gott hab ihn selig,
Herr Schniepe und ich uns das erste Mal küssten", rief sie aus. "Genau so!" Sie schaute Horst an.

"Er schaute mich an. Hertha, sagte er.
Otto, sagte ich .. .." Sie juckte sich ihre Nase.

"Wir waren noch anständig, damals,
ich war noch anständig vor der Ehe. Otto war anständig.
Alles Unanständige an uns jedenfalls war zwischen uns kein Thema."

Mehl auf der Wäscheleine

Ein Nachbar kam zu Nasrudin, um sich
dessen Wäscheleine auszuborgen.

"Tut mir leid, aber ich trockne gerade Mehl daran."
"Aber wie kann man denn Mehl an einer Wäscheleine trocknen?"

"Oh, wenn du sie nicht verleihen willst,
ist das weniger schwierig als Du denkst."

Hoffentlich kein Mailbock - >Aus dem Leben von Hertha Schniepe<

"Du bist ja doch auch oft in diesem Internet, was man da manchmal für Sachen hört - ich will ja nicht ins Detail gehen, aber du weisst schon .." Frau Schniepe schaute Horst nicht direkt an.

"Die Gitte von nebenan soll ja sogar einen Mailbock haben, so nennt man das heute wohl. Bitte behalt das für dich!" Sie schaute ihm jetzt besorgt ins Gesicht.

"Aber du Horst, bist wohl doch hoffentlich nicht so ein Mailbock!?"

Nasrudin als Friedensrichter

Nasrudin, der das Amt des Friedensrichters bekleidete,
erschienen zwei Männer.

Der eine beklagte sich: "Dieser Mann hat mir ins Ohr gebissen -
ich verlange Schmerzensgeld."
Der andere behauptete: "Er hat sich selbst gebissen."

Nasrudin ordnete eine Verhandlungspause an
und zog sich in seine Gemächer zurück.
Dort verbrachte er eine halbe Stunde mit dem Versuch,
sich selbst ins Ohr zu beißen. Alles,was er erreichte ,war, daß er bei dem Versuch vornüber fiel und sich an der Stirn eine Beule schlug.

Er kehrte in den Gerichtssaal zurück.
"Man untersuche den gebissenen Mann", beschied er.
"Hat er eine Beule auf der Stirn, so hat er sich selbst gebissen,
und die Klage ist abgewiesen. Wenn nicht, dann hat es der andere getan, und der Gebissene erhält drei Silbersrücke Schmerzensgeld."

Ein Bayer als Vertreter - >Aus dem Leben von Hertha Schniepe<

Das Fernsehen quoll über von Papstfeierlichkeiten.
Frau Schniepe sass stundenlang davor.

"Glauben Sie etwa auch, dass er Gottes Stellvertreter ist?"
wollte Horst wissen.

Frau Schniepe dachte kurz nach.
"Das vielleicht gerade nicht." Sie schüttelte den Kopf.
"Ich kann mir schwer vorstellen, dass Gott sich nun gerade einen Bayern als Vertreter nimmt."

zu schweinisch

Frau Schniepe, Horst und Friedhelm,
einer von Horstens Freunden, saßen in Frau Schniepes Vorgarten.
Sie unterhielten sich über persönliche Interessen.

"Software, Hardware –
in dem Bereich liegen meine Interessen."
erzählte Friedhelm.

"Also Software, das geht ja noch", meinte Frau Schniepe.
"Aber Hardware, das würde ich mir nie angucken.

Auch nicht alleine auf Video, wenn’s keiner mitkriegt.

Das ist mir einfach zu schweinisch."

Mullah Nasrudin auf der Suche

Jemand beobachtete Nasrudin, wie dieser
etwas auf dem Boden suchte.

"Was hast du verloren, Nasrudin?" fragte er.
"Meinen Schlüssel", sagte der Mulla.

Beide lagen nun auf den Knien und suchten.
Nach einer Weile fragte der andere:
"Wo hast du ihn denn eigentlich verloren?"
"In meinem Hause."

"Aber warum suchst du ihn dann hier draußen?"
"Weil es hier heller ist."

Bananen - .. besser neutral schauen!

Frau Schniepe aß eine Banane.
"Ich habe gelesen, auf Hawaii früher durften die Frauen
keine Bananen essen", erzählte Horst.
"Das hab ich gelesen."

"Warum denn nur das bloss nicht?"
Frau Schniepe wunderte sich.

"Das Wort für Banane und das Wort für Geschlechtsteile,
das klang so ähnlich."
Horst griente. "Deshalb."

"Nicht nur der Klang war ja ähnlich."
Narrbert griente ebenfalls.

Frau Schniepe erschrak.
"Von der Warte habe ich das noch nie gesehen.
Jetzt, wo du es sagst .." Sie legte die Frucht zur Seite.

"Und doch ist es übertrieben."
Sie nahm wieder einen Bissen.

"Wir sollten nicht päpstlicher sein, als der Papst.
Bloß genüsslich schauen, brauchen wir Frauen ja nicht dabei.
Bei anderm Obst schon -

bei Bananen - vielleicht besser neutral."

Ohne Worte

"Meine Nichte Gundula hascht",
Frau Schniepe war entsetzt. "Stellen Sie sich das nur vor."

"Mir unbegreiflich", meinte Huber.
"Wie soll einer diese jungen Leute verstehen!?"

Er schaute nervös zur Uhr.
"Aber nichts für ungut, liebe Frau Schniepe,
ich hab es eilig. -
Ich muss mir noch schnell ein paar Träger Bier holen."

Er grinste beseligt. "Flüssignahrung für Junggesellen!"

Freundschaft - plutonisch

"Mein erster Freund hiess Waldemar",
erzählte Frau Schniepe.
"Es war aber eine rein plutonische Freundschaft."

"Platonisch", korrigierte Horst.
"Es ist platonisch gewesen."

"Als ob du wüsstest, wie es gewesen ist",
Frau Schniepe reagierte leicht ärgerlich.
"Ob dieser Römer nun Plato oder Pluto hiess –
das ist doch gehupft wie gesprungen."

Sie nahm einen Schluck Tee.
"Jedenfalls ich, für meinen Teil, bin nicht
mit ihm ins Bett gesprungen.

Das kommt mir nicht in die Tüte, Waldemar,
habe ich gesagt.

Außer auf Pluto lasse ich mich
auf nichts ein!"

Aus dem Leben von Hertha Schniepe

Frau Schniepe ist ja die Vermieterin von Horst.
Und Horst ist einer der besten Freunde von Narrbert -
das wissen sicher die meisten; jedenfalls in Deutschland.
Denke ich mal.


Und Frau Schniepe ist mit Narrbert überein gekommen,
dass auch hier in Narrberts Welt einige Episoden aus ihrem Leben für euch erzählt werden.

Frau Schniepe freut sich auf euch –
ihr findet sie natürlich auch in meinem Weblog:
»Ein Mann namens Horst – neuzeitliche Narreteien«

- - > http://www.blogigo.de/HorstsWelt

Der pedantische Schulmeister

Manchmal nahm Nasrudin in seinem Boot Leute auf kleine Ausflüge mit. Eines Tages ließ ein pedantischer Schulmeister sich von ihm über den sehr breiten Fluß setzen.

Kaum waren sie an Bord, da fragte der Schulmeister, ob die Überfahrt stürmisch sein werde.
"Frage mich nicht so welches", sagte Nasrudin.
"Hast du nie Grammatik gelernt?" "Nein", sagte der Mulla.
"Dann hast du die Hälfte deines Lebens vergeudet."
Der Mulla schwieg.

Dann kam ein schwerer Sturm auf.
Die närrische Nußschale des Mulla füllte sich mit Wasser.
Er beugte sich zu seinem Fahrgast vor: "Hast du je schwimmen gelernt?" "Nein", sagte der Pedant. "Dann, Schulmeister, ist dein ganzes Leben verloren, denn wir sinken."

Schelmtraud schmunzelt ;)

Ich will, dass die Leute dicker werden,
damit ich dünner aussehe.
- Roseanne Barr -

- "dass ich da noch nicht d'rauf gekommen bin",
sinniert Schelmtraud.

Narrberts Welt ----- oder ----- Die Rückkehr des Narren

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