"Ich habe geträumt, ein neuer Film kommt heraus",
freute sich Narrbert.
"Mit Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone.
Sie sind zwei schwule Freunde, die hochsensibel sind – viel empfindsamer als der Durchschnitt.
Einige Arbeitskollegen hänseln sie – und sie weinen dann.
Aber sie halten sich an den Händen – selbst im Büro –
und sprechen sich Mut zu.
Und auch die Kinozuschauer weinen dann – und finden neuen Mut."
"Das ist aber ein schöner Traum."
Frau Müller-Bleibtreu kamen einige Tränen. "Der rührt mich aber."
"Und mich ebenso." Horst kämpfte ebenfalls mit Tränen.
"Er hätte von mir sein können.
Und du hast das wirklich geträumt?"
"Nö", meinte Narrbert. "Das leider nicht. –
Aber gerührt hab ich euch trotzdem, auch wenn ich’s nicht geträumt hab!"
Henri Hermes - 8. Feb, 17:09
Schelmtraud wohnte bei Frau Müller-Bleibtreu, solange sie in der Stadt war.
Sie hatte ein Zimmer zur Strasse hin.
"Gestern Nacht, als ich am Haus vorbeikam, hörte ich Luststöhnen", Schober griente.
"Wen hast du denn glücklich gemacht?"
"Mich selber", Schelmtraud schmunzelte.
"Muss es denn immer wer anders sein?"
"Was muss, das muss." Schober griente breit.
"Du weisst ja, hoppe hoppe Reiter!"
Schelmtraud griente ebenfalls breit.
"Statt zu beglücken jeden Bock" –
Sie griente noch breiter.
"Fass ich mir selber unter’n Rock!"
Henri Hermes - 8. Feb, 16:32
Der wahre Clown muss von Natur aus gut sein.
Wenn ein Mensch böse ist, dann wird, gleich wie er auch geschminkt ist, das Böse durch seine Maske nach außen dringen.
Deshalb ist der wichtigste Charakterzug des Clowns die Güte.
Wenn er dafür auch vieles ertragen muss, so sollte es ihm doch gelingen, über seinen Humor die Güte auszustrahlen.
Dann wird er etwas bewirken.
- Oleg Popow, Clown -
von Narrbert für euch gelesen.
Henri Hermes - 8. Feb, 16:13
Fred der Elch liebte einst eine Stute,
sie war Jungstute noch und hiess Ute.
Er war der Erste für sie -
sie vergaßen sich nie
- und die Nacht auf der Decke aus Jute.
Fred der Elch wollt ein Western-Star werden
als ein Mime von feurigen Pferden.
Der Regisseur sprach: "Verzeih -
da stört das Geweih
- doch zur Not als Statist in den Herden!"
Elch Fred liess sich Sterndeutung machen –
Er rief aus : "Was sind das für Sachen!
Ich soll Steinbock jetzt sein –
da sag ich NEIN
- ich bin Elch, da kann ich nur lachen!"
weitere Limericks findet ihr in Horstswelt:
- - >
http://www.blogigo.de/HorstsWelt
Henri Hermes - 8. Feb, 13:38
"Ey Narrbert, Mann, Alter – im Kino läuft >Türken im Weltall<,
echt krass!"
Ömer kam wild gestikulierend auf Narrbert zu, während Mario im Hintergrund fortwährend "Mama mia!" rief.
"Da müssen wir hin, das geht voll ab."
"Anno 2055", mischte sich jetzt Mario ein.
"Das wird die Zukunft der Menschheit."
"Dann dauert es nicht lange", Narrbert fingerte an seiner Brille. –
"Bis zu den ersten Dönerbuden auf der klingonischen Heimatwelt."
Henri Hermes - 5. Feb, 15:02
"Habt ihr in der Zeitung gelesen, wie bei 'Deutschland sucht den Superstar' verarscht wird?" Gitte kam entsetzt an dem Stammtisch im Stadt-Cafe.
"Die Finalisten steh’n schon seit Wochen fest – und sie tun, als ob alles life wär …" Klaus-Jürgen wusste Bescheid.
"Und Jubel und Freude drehen sie mehrfach, bis das Unechte richtig schön echt wirkt.
Heutzutage ist alles erlaubt."
Narrbert schüttelte sein Haupt samt Kappe.
"Wenn die Massen den Schmu mit sich machen lassen –
vergeht mir selbst das Lachen – da muss ich passen!"
Henri Hermes - 31. Jan, 16:38
"Ich glaube, ich war in meinem vorigen Leben ein Fürst",
sagte Horst mit einem Brustton der Überzeugung.
"Du?" fragte Narrbert
"Ich? Ja, ich", stellte Horst fest. "Und du?"
"Ich?" murmelte Narrbert. "Mich gibt’s erst seit ein paar Jahrzehnten."
"Aber du …", sagte Horst belehrend. "Du hattest doch sicher auch vorige Leben!"
"Ich?" überlegte Narrbert. "Oh!?"
"Und wenn", fügte er hinzu "wenn, dann war’s wohl ein anderes Ich."
Henri Hermes - 30. Jan, 15:15
Narrbert machte ein langes Gesicht.
"Dein Gesicht wirkt lang heute", bemerkte Frau Müller-Bleibtreu teilnahmsvoll.
"Ich habe eine Bewerbung zurückbekommen."
"Aber du bist doch jung und dynamisch...!?!?"
Frau Müller-Bleibtreu verwunderte sich.
"Sie haben die Formulierung junger dynamischer Hallodri und Habenichts bemängelt."
Henri Hermes - 29. Jan, 17:09
Es ging schon auf Mitternacht.
Es goß in Strömen und der Weg zum Wald-Cafe war gänzlich matschig und voller grosser Pfützen. Unter dem Vordach kroch Narrbert auf allen vieren herum.
Nach einer Weile kamen einige Gäste aus dem Cafe, um sich auf den Heimweg zu machen.
"Was suchst du dort und kriechst da herum?"
fragten sie ihn.
"Hast du etwas verloren?"
"Ja, meinen Fahrradschlüssel!"
erwiderte Narrbert.
"Weisst du denn genau, dass du ihn da verloren hast?"
wollten sie wissen.
"Nein", gab Narrbert zurück. "Ich glaube eher dort hinten."
Er deutete auf einen Zaun, an dem sein Fahrrad lehnte.
"Ja, und warum suchst du dann hier?"
"Dort hinten wäre ich pitschnaß. Und mit den Knien und Ellenbogen im Schlamm."
P s . : Später darauf angesprochen, dass eine derartige Situation bereits über den allseitsbekannten Mullah Nasrudin erzählt werde, nickte Narrbert.
"Genau. Ich kam ja auch damals justemento dazu und half bereits dem Mullah suchen!"
Henri Hermes - 27. Jan, 18:46
Narrbert hatte, was niemand wusste, auch die Befähigung in die Anderswelt zu reisen.
In alter Zeit sollen das ja mehr Menschen gekonnt haben; aber wir leben ja, wie wir wissen, in der unseren.
Narrbert jedenfalls kannte einen interdimensionalen Spalt – eine Spalte zwischen den Welten, um es für Laien auszudrücken – und hin und wieder sprang er da gern einmal hindurch.
Nur wusste er nie, wo er auf der anderen Seite herauskam.
Diesmal war es Metropolis.
Hier war er schon lange nicht mehr gewesen.
Während er durch die Strassen schlenderte, entdeckte er in einem Imbiß den Journalisten Clark Kent.
Wie hier fast jedes Kind weiss und dort fast niemand, handelt es sich bei diesem ja um Superman höchstpersönlich – nur eben inkognito, gewissermassen.
"Mensch Clarkboy, alter Freund!" rief Narrbert.
"Das ist aber eine Freude, dich zu sehen!"
"Narrbert, was für ein Lichtblick an einem trüben Tag", freute sich der alternde Held.
"Komm, ich gebe dir einen aus. Allein schmeckt das Bier auch nicht so gut."
"Ein trüber Tag? Mein Lieber, die Sonne scheint doch. Ich dachte, deine Stimmung wäre auch immer super!"
"Das ist nur eine der Illusionen, die die Menschen über mich haben" klagte der Held, "neben so vielen anderen. Ich habe auch meine Probleme – und die Zipperlein nehmen mit dem Alter ebenfalls zu."
"Vielleicht brauchst du es nur mal, dass ein Freund dir sein Ohr leiht", bot Narrbert liebevoll an.
"Weißt du", Clark schaute etwas bedrückt, "wie gern würde ich über meine wahre Beziehung zu Batman einmal öffentlich sprechen. Aber der Verleger hat mir das untersagt. Meine Hefte würden sich dann nicht mehr so gut verkaufen. Amerika wäre noch nicht so weit."
"Oh" entfuhr es Narrbert.
"Und dann besagte Zipperlein. Weißt du, bei einem wie mir ist eigentlich sozusagen alles super. Ich leide seit längerem an Blähungen – geruchskräftige Darmwinde, will ich mal sagen. Bei einem Kampf mit dem Sohn des Jokers – ein ebenso übler Schurke, wie sein Vater – nur halb so alt und stark wie Wladimir Klitschko – bin ich kürzlich nur deshalb mit heiler Haut davongekommen, weil ich wieder diese Beschwerden im Unterleib hatte. Er war für Momente betäubt – und ich konnte ihm das Knie zwischen die Beine rammen."
Er schaute etwas, wie ein begossener Pudel.
"Aber was zählt, sind doch die Resultate." Narrbert versuchte, ihm Mut zuzusprechen.
"Immerhin hast du so sicher wieder einmal die Welt gerettet!"
Henri Hermes - 25. Jan, 20:45
Frau Schneider-Lützgendorf verzog das Gesicht.
"Was ist der Anlass des Verzogenseins Ihres Gesichtes, meine Liebe?" wollte Narrbert wissen.
"Frau Krause. Ich kenne sie schon seit unserer Schulzeit.
Sie hat sich einer christlichen Gruppierung angeschlossen, den 'Frommen des Herrn'. Und ist nun ganz unwillig, weil es ihr nicht gelingt, mich zu bekehren."
Jetzt war es an Narrbert, das Gesicht zu verziehen.
"Verkehren. Es muss verkehren heissen."
"Sie sagt, meine Ansichten seien esoterisch - und Esoterik sei vom Teufel. Der Teufel selbst sei vermutlich Esoteriker."
"Ein Fundamentalist versteht nichts von Esoterik; von wahrer, meine ich."
Narrbert lächelte.
"Der Teufel selber auch nicht.
Würde er's, dann tät er sich kräftig erschrecken.
Er tät plötzlich merken, dass es ihn gar nicht wirklich gibt."
Henri Hermes - 21. Jan, 16:19
Narrbert sass auf einer Bank in der Sonne.
Über sein Gesicht liefen Tränen.
"Du weinst, Narrbert?" fragte Reinhold.
"Ich weine, Reinhold." sagte Narrbert.
"Eine, die ich lieb gewonnen habe, ist fort. Fast gestern war sie noch da, heute ist sie fort. Schmerzen des Herzens.
So weine ich, manchmal, beim Aufwachen schon .. manchmal, vor dem Einschlafen."
"Aber sagst du nicht oft, es sei wichtig, loszulassen, anzunehmen was geschieht?" beharrte Reinhold.
"Nicht mit dem Leben zu kämpfen, mit dem Fluss mitzugehen?"
"Genau das sage ich", gab Narrbert zur Antwort,
"und genau das tue ich.
Und ein Narr bin ich auch.
Doch was für ein armer Narr wär ich, wollte ich nicht weinen!?"
Henri Hermes - 16. Jan, 16:47
"Bohlen beleidigt wieder den Sängernachwuchs - bei seiner Superstar-Suche." Frau Schniepe las in der Bildzeitung.
"Mit den widerwärtigsten Kränkungen!"
"Ich verstehe nun den tieferen Sinn - dass man sagt: ein Mensch ist ein Arsch", meinte Schelmtraud.
"Und wie meinst du das?"
"Ja schau doch, nicht nur mit dem Po -
auch mit dem Charakter - kackt'er !"
Henri Hermes - 14. Jan, 13:17
"Ich habe mir zum Ziel gesetzt, mich immer mehr zu perfektionieren", meinte Horst.
"… Und die Frauen werden nur noch staunen!"
"Ich streng mich da nicht so an", gab Narrbert zu.
"Bei zu viel Staunerei
geht’s po’wärts mir vorbei!"
Henri Hermes - 13. Jan, 15:49
Narrbert sass in seinem Garten mit einem seiner Lieblingsbücher - "Freundschaft mit Gott". Horst kam vorbei; er kannte es noch nicht.
"Es ist einfach wunderbar - wie die "Gespräche mit Gott", die dem vorausgehen", erläuterte Narrbert.
"Weisst du, Gott spricht mit jedem, immer schon, zu jeder Zeit - auf tausend und eine Weise. In unserer Torheit haben wir das nicht gemerkt - oder nicht für möglich gehalten, weil die Religionen so oft etwas anderes sagen."
Er war ganz Lächeln. "Stell dir vor, jeder kann Gespräche mit Gott führen, das ist die Botschaft des Buches. Jeder kann erleben - Narren wie ich - oder du: Freundschaft mit Gott!"
Horst blieben die Worte weg.
"Das ist ja riesig!" brachte er hervor. "Übersteigt meine esoterischsten Erwartungen. Ich werde es auch lesen, rasch in die Praxis umsetzen und meinerseits ein Buch schreiben. Die Welt wird sprachlos sein!"
Narrbert fand ebenfalls keine Worte. "Wie könnte es heissen?"
"Busenfreunde - GOTT und HORST."
Henri Hermes - 13. Jan, 15:44
"Ich würde so gern viel mehr Sex haben", jammerte Horst.
"Warum bloss das Enthaltsam-sein-müssen erfunden wurde!?"
"Vielleicht will es uns etwas lehren!?"
sinnierte Narrbert.
"Der Normalverbraucher ist nur dem Pimmel nah -
er mag nicht klagen.
Doch der Geniesser ist auch dem Himmel nah -
Lässt sich mehr sagen?"
Henri Hermes - 10. Jan, 14:20
Narrbert las die aktuelle Illustrierte. Seine Augen wurden immer grösser vor Staunen.
"Wusstest du, dass die Filmschauspieler, besonders die weiblichen Stars, falsche Körper haben?"
"Wie denn das, falsche Körper?" fragte Elmer.
"Die Gentechnologie ist noch nicht so weit fortgeschritten!"
"Ach was; man montiert ihre Köpfe auf falsche Körper - hier sind Fotos dazu. Damit sie auf Plakaten und auf den Titelbildern Idealvorstellungen entsprechen, so dünkt es mir."
"Abnorm", stellte Elmer fest.
"Das schon..." sinnierte Narrbert. "Aber sieh doch mal die Perspektiven. In Wahlkampfzeiten, zum Beispiel."
"In Wahlkampfzeiten?"
"Naja, stell dir doch mal den Kanzlerkandidaten, mit seinem Kopf, auf alten Boris Becker Fotos vor - auf dem Tennisfeld.
Oder seine Regierungsmannschaft - bestückt mit Klingonenkörpern.
Was für eine Power!"
Henri Hermes - 9. Jan, 13:56
"Wir sollten den Krieg ächten und eine Welt des Friedens anstreben!" betonte Frau Müller-Bleibtreu leidenschaftlich.
"Das ist ein hehres Ziel, zugegeben", bemerkte Oberst von Lützgendorf. "Wir dürfen jedoch nicht ausser Acht lassen, dass - rein philosophisch gesehen - der Krieg der Vater aller Dinge ist."
"Dann sollten wir dem Alten das Sorgerecht entziehen und der Mutter geben" bemerkte Narrbert, "ehe er uns zu Tode gebombt hat!"
Henri Hermes - 6. Jan, 13:38
Nachts im Traum begegnete Narrbert van Kaspern dem Teufel.
"Wie geht's denn immer so, alter Junge?" fragte Narrbert.
"Wie, alter Junge?" fragte der Teufel.
"Hast du denn gar keine Angst vor mir?"
"Ach was!?" lachte Narrbert.
"Dich gibt's doch gar nicht. Ich glaube nicht an dich!"
"Wie, mich gibt's gar nicht!?" erwiderte der Teufel erregt.
"Aber du siehst mich doch hier!"
"Ja schon", lächelte Narrbert. "Aber vor ein paar Tagen habe ich auch Harry Potter gesehen. Und den Erzschurken Voldemort. Mit grossem Vergnügen sogar.
Dann war der Film aus - und es gab ihn nicht mehr."
"Voldemort!" rief der Teufel gekränkt.
"Du willst mich doch wohl nicht mit Voldemort vergleichen?"
"Nicht wirklich." erwiderte Narrbert.
"Gegen den bist du nur ein Stümper!"
Henri Hermes - 6. Jan, 13:21