Mullah Nasrudin – der weise Narr des Orients

Mullah beantwortet Fragen

Mullah Nasrudin eröffnete einen Kiosk und hängte ein Schild auf:
"Für fünf Pfund werden zwei Fragen über einen beliebigen Gegenstand beantwortet".

Ein Mann, der zwei dringende Fragen hatte,
übergab sein Geld und sagte:
"Fünf Pfund ist ziemlich teuer für zwei Fragen, nicht wahr?"
"Ja", sagte Nasrudin, "und die zweite Frage?"

Der Mullah und der Esel

Der Mullah kaufte zehn Esel.
Auf einem ritt er heim, und die anderen neun liefen voraus.

Unterwegs zählte er die Esel, vergaß aber den, auf dem er ritt.
Verärgert kehrte er zum Händler auf den Viehmarkt zurück:
"Du hast mich betrogen, es sind nur neun Esel."

Darauf sagte der Viehhändler: "Ich sehe sogar elf Esel."
Der Mullah verstand es und entschuldigte sich bei dem Händler.

Nasrudin und die Einladung

Nach einer verlorenen Wette mußte der Mullah als Strafe
die ganze Nacht im kalten Wasser des Baches verbringen.
Seine Freunde haben darauf bestanden, daß der Mullah die Strafe wiederholen sollte, da an der Außenwand eine Lampe die ganze Nacht brannte, so daß er sich von den Strahlen dieser Lampe wärmen konnte.

Die Runde hat beschlossen, daß der Mullah alle zum Essen einlädt.
Am nächsten Freitag lud er alle zum Essen ein.

Die Gäste warteten auf das gute Essen, zumal sie aus der Küche noch die Klänge des Geschirrs hörten.
Ihre Mägen knurrten und die Tafel war immer noch leer.

Schließlich sind sie ungeduldig geworden und fragten
den Mullah: "Wo bleibt das Essen."
Der Mullah sagte ihnen, daß das Essen noch nicht gar sei.
Sie wollten unbedingt wissen, was für ein Essen ist es, daß es so viel Zeit brauche.

Der Mullah nahm die Gäste mit und brachte sie in seinen Hof.
Dort stand auf einem Gerüst ein Topf mit einem Festessen. Darunter brannte eine Kerze.
Die Gäste haben gesagt: "So ist es unmöglich,
daß das Essen gar wird."

"Wieso ist es unmöglich?" fragte er.
Die Kerze ist doch nicht so weit, wie die Lampe an jener Nacht.

Nasrudin und die Regel des Handels

Der Mullah und die Eier

Der Mullah kaufte Eier für drei Afs pro Stück, färbte sie
und verkaufte sie anschließend für 2 Afs weiter.

Da kam ein Bekannter zu ihm und fragte, warum er wohl
so teuer kaufe und billiger verkaufe.
Das ist unsinnig und gegen die Regel des Handels!

Der Mullah begründete: "Die Eier verkaufen sich wie warme Semmeln."

Nasrudin und ein Freund sind durstig

Nasrudin und ein Freund wanderten eine staubige Strasse
entlang und wurden sehr durstig.
Sie machten bei einem Teehaus halt und stellten fest, dass
sie zusammen gerade noch genug Geld hatten, um ein Glas
Milch zu kaufen.

Der Freund sagte: "Trink Du Deine Hälfte zuerst,
ich habe noch eine Priese Zucker, die ich in meinen Anteil hineintun will."

"Gib ihn jetzt hinein, Bruder, so daß wir beide etwas
davon haben", sagte Nasrudin.
"Nein, es ist nicht genug, um ein ganzes Glas zu süssen."

Nasrudin ging in die Küche und kam mit einem
Salzstreuer zurück.
"Gute Nachricht, Freund. Ich trinke meine Hälfte mit Salz.
Und es ist genug für das ganze Glas da."

Der Nächste und Ich selbst

Ein Derwisch wollte sich mit dem Mullah, der ihm irgendwie halbseiden erschien, ein wenig messen und sagte zu ihm:
"Ich bin innerlich so frei und losgelöst, dass ich nicht mehr an mich selbst denke, nur noch an andere Menschen."

Der Mullah biss genüsslich in seine Semmel und sagte gelassen:
"Und ich bin so objektiv, dass ich mich selbst betrachten kann, als wäre ich ein anderer Mensch, deshalb kann ich es mir leisten, auch an mich selbst zu denken."

Quelle: "Also sprach Mullah Nasrudin", Droemer

Nasrudin und der Blumengarten

Mullah Nasrudin entschloss sich, einen Blumengarten anzulegen.
Er bereitete den Boden vor und pflanzte die Samen vieler wunderschöner Blumen ein.

Doch als sie aufgingen, füllte sich sein Garten nicht nur mit seinen ausgewählten Blumen, sondern überall wucherte Löwenzahn.
Er suchte Rat bei allen möglichen anderen Gärtnern und probierte alle bekannten Methoden aus, um den Löwenzahn loszuwerden, aber ohne Erfolg.

Schließlich ging er den ganzen Weg bis zur Hauptstadt, um beim Hofgärtner am Palast des Sheiks vorzusprechen.
Der weise Mann hatte schon viele Gärtner beraten und schlug eine Vielzahl von Mitteln vor, um den Löwenzahn auszurotten, aber der Mullah hatte sie schon alle ausprobiert.

Eine Weile saßen sie schweigend zusammen, bis am Ende der Gärtner Nasrudin anschaute und sagte:
"Nun, dann schlage ich vor, du lernst, den Löwenzahn zu lieben."

Nasrudin's Beweis

Mulla Nasrudin streut sorgfältig Erbsen um sein ganzes Anwesen.

Ein Freund fragt ihn:"Was soll denn das, Mulla?"
"Ich schrecke die wilden Bestien ab!"

"Aber Mulla, es gibt doch in unserer Gegend gar keine wilden Bestien."
"Woran du sehen kannst, wie sicher mein Mittel wirkt."

Nasrudin und die Ärzte

Nasrudin fühlte sich nicht besonders wohl und rief nach einem Arzt.
"Ich verschreibe dir ein Abführmittel", sagte der Arzt nach zwei Minuten Diagnose.

"Ich hätte gerne eine zweite Diagnose, sagte Nasrudin.
"Wir müssen wohl operieren, trag es wie ein Mann, Nasrudin", sagte der zweite Arzt.

"Ruf noch einen Doktor", verlangte Nasrudin.
"Das einzige, was hier hilft, ist eine intensive Massage", meinte der dritte Arzt.

"Ah, jetzt sehe ich schon klarer", sagte Nasrudin.
"Ein Drittel einer Operation, ein Drittel einer Dosis Abführmittel und dazu ein Drittel einer guten Massage. Das wird mich sicherlich wieder auf die Beine bringen!"

Als ich Deinen Namen sah

Ein Philosoph, der sich mit Nasrudin zu einem Disput verabredet hatte, kam zu dessen Haus, traf ihn aber nicht an.
Wütend nahm er ein Stück Kreide und schrieb auf Nasrudins Tür: "Dummkopf!"

Als der Mulla nach Hause kam und dies sah,
eilte er zum Hause des Philosophen.

"Ich hatte vergessen", sagte er, "daß du mich besuchen wolltest, entschuldige bitte, daß ich nicht zu Hause war. Selbstverständlich erinnerte ich mich sofort an unsere Verabredung, als ich sah, daß du deinen Namen an meine Haustür geschrieben hast."

Narrberts Welt ----- oder ----- Die Rückkehr des Narren

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