Narrbert hatte sich aus der Bibliothek ein neuerschienenes umfassendes Buch über die Geschichte der Menschheit ausgeliehen. Von vorn bis hinten studierte er es durch.
"Wenn du jetzt, wo du es ausgelesen hast, deine Eindrücke auf den Punkt bringen wolltest", fragte Frau Müller-Bleibtreu.
"Was würdest du sagen?"
Narrbert zögerte nicht. "Voll krass."
Henri Hermes - 17. Nov, 15:37
- aus der Zeit der Irakkriege -
"Verstehst du nicht, dass Amerika nicht versteht, wenn die Deutschen sagen, sie wollen sich nicht von ihnen bevormunden lassen?
Sie begreifen es nicht als Bevormundung", meinte Fred.
"Ich verstehe, dass sie es nicht verstehen", erwiderte Narrbert.
"Aber warum sie es nicht tun, das kapier ich nicht. -
Dass die Menschen sich aus der Bevormundung der Vulkanier befreien wollten, das haben sie sehr gut verstanden!"
Henri Hermes - 17. Nov, 15:24
Jemand in der Nachbarschaft war gestorben. Narrbert weinte.
Ein Bekannter bemerkte die Tränen in seinem Gesicht und stellte sich zu ihm.
"Ja, es ist schon ein trauriges Ereignis" meinte er.
"Ein trauriges Ereignis, ist es das?" erwiderte Narrbert.
"Was redest du?" meinte der Andere.
"Seine Freunde weinen. Du weinst."
"Ist das Ereignis traurig ? Ich weiss das nicht.
Seine Freunde sind es. Und ich bin es."
Henri Hermes - 17. Nov, 15:15
Der Schüler eines Guru fand Narrbert häufig im Gras unter einem Baum liegend vor; oder wie er auf einem Zaun sass, in die Welt schaute und gar nichts tat.
"Das Ziel des Menschen ist es, Erleuchtung zu erlangen. Fühlst du keinen Antrieb, danach zu streben?"
"Ich habe heute schon gebetet, meine Meditation verrichtet", entgegnete Narrbert. "Du siehst, ich strebe schon danach."
"Und bis es so weit ist" fügte er fröhlich hinzu, "geniesse ich mein Nochnichterleuchtetsein!"
Henri Hermes - 17. Nov, 15:04